"Grevener Bilder 2002"

Ein fotografischer Rückblick von Gunnar A. Pier

Ausstellungseröffnung:
Mittwoch, 8. Januar 2003, 18 Uhr
Sitzungstrakt des Grevener Rathauses, erste Etage

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HintergründigeMartine Hekman (Mitte) beim Spiel der 09-Zweitliga-Handballerinnen am 12. November 2002 in Bückeburg - Foto: gap
Momentaufnahmen

Der Text der Einladung

Nein, nicht schon wieder diese Pappkameraden.“ Etwas despektierlich formuliert WN-Redakteur und Fotograf Gunnar Pier seine Abneigung gegen eine bestimmte Ausprägung der Fotografie, die sich in der lokalen Berichterstattung nicht immer ganz vermeiden lässt. Wenn Veranstalter im wahrsten Sinne des Wortes plakativ auf ihre Veranstaltungen via Zeitungsbild verweisen wollen, gefriert dem puristischen Fotoästheten der Auslösefinger. Der Zeitungsmacher steht dann im Widerstreit zum Fotografen. Ein Kompromiss muss her.

Kompromisse wollen die Bilder von Piers zweiter Ausstellung im Rathaus nicht vermitteln. Sie demonstrieren auf eine gleichwohl unauffällige wie sympathische Weise authentisches Leben vor Ort. Pier fängt gerne die Motive am Rande ein: Nicht der Prinz mit Pünte im Prunkwagen, sondern das kleine Mädchen mit großen Augen und noch ungefüllter Einkaufstasche, dass des Prinzen Kamellen herbei sehnt. Gar nicht am Rande, sondern im Mittelpunkt des Sportfotos steht die Handballerin Martine Hekman. Dynamik und Kraft springen den Betrachter förmlich an. Ein Bild, das zeigt, warum Grevens Handballerinnen bundesligatauglich sind.

Informationen gibt es auch auf der Homepage der Stadt Greven: www.greven.net
So reihen sich in dieser Ausstellung die Bilder eines Jahres aneinander. Sie stellen allerdings nicht den Anspruch, ein fotografischer Jahresrückblick zu sein. Es sind eher Momentaufnahmen, die lokale Ereignisse zumeist hintergründig beleuchten. In der Zeitung sind fast alle Bilder mit Texten kombiniert, ergänzen sich, bilden im Idealfall eine Einheit. Für den 27-jährigen WN-Redakteur bedeutet das logischerweise bei der Bildauswahl, „dass nicht jedes Foto ausstellungsreif ist, weil die Wirkung mancher Motive nur mit oder durch den Text gelingen kann.“

Zum zweiten Mal kommen die zeitungsfotografischen Ergebnisse von Gunnar Pier in das Rathaus. Sie zeigen eindrucksvoll, warum das Leben in Greven so lebenswert ist. Wohl auch deshalb gehören sie in einen wieder kehrenden Ausstellungskalender.

Ulrich Reske, Redaktionsleiter
Westfälische Nachrichten, Greven

Bei der Ausstellungseröffnung: Bürgermeister Egon Koling, Gunnar Pier und Besucher - Foto: Paul Pier

Die Ausstellung ist eröffnet.

Rund 80 Besucher schauten sich am frühen Mittwochabend, 8. Januar,
zum ersten Mal die Fotos an, die für knapp drei Wochen im Sitzungstrakt
des Rathauses in der ersten Etage hängen.

Bürgermeister Egon Koling und Ulrich Reske, Redaktionsleiter der
Westfälischen Nachrichten in Greven, führten in die Ausstellung ein.

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Warum Greven lebenswert ist
Ausstellung von Gunnar A. Pier eröffnet

(Westfälische Nachrichten, 10. Januar 2003)

Ein kleiner Junge schaut über die Bande in die Zirkusmanege. Er schaut traurig. Regen prasselt hernieder auf den Kirmesplatz. Die bunten Lichter der Karusselle verschwimmen. Ein bärtiger Mann sitzt auf einem Hocker, in der Hand hat er die Gitarre. Sein Gesicht erzählt Geschichten.Bei der Eröffnung (von rechts): Gunnar Pier, Bürgermeister Egon Koling, WN-Lokalchef Ulrich Reske - Foto: Peter Beckmann/WN

Sind das Fotos oder Bilder? Diesen feinen Unterschied machte Bürgermeister Egon Koling am Mittwochabend, als er "Grevener Bilder 2002", die Ausstellung von WN-Redakteur Gunnar A. Pier, im Rathaus eröffnete. Der Junge im Zirkus, die verregnete Kirmes oder der Dubliners-Frontmann sind nur ein kleiner Teil der 26 Motive, mit denen Pier zum zweiten Mal nach 2001 ein Kaleidoskop des Lebens in Greven geschaffen hat.

Fotos oder Bilder? Koling entschied sich für "Bilder" – und meinte dies ausdrücklich als Lob für den Fotografen. "Sie sind Dokumentation, sie lassen Erinnerungen aufleben, sie vermitteln Stimmungen und sie sind gelegentlich auch Kunstwerke", beschrieb er die Ausstellungsmotive.

Für WN-Redaktionsleiter Ulrich Reske sind es "schöne, originelle, besondere, faszinierende Bilder", bei denen jedes eine eigene Geschichte habe. Eins hätten die Fotos jedoch gemeinsam, erklärte Reske: "Sie standen oft im redaktionsinternen Auswahlkampf." Manchmal sei das künstlerisch wertvollere Bild um der Information willen dem Gruppenbild gewichen.

In der Ausstellung ist das anders, und das ist gut so. Ein Blick auf die "Grevener Bilder 2002" von Gunnar A. Pier lohnt sich.

Michael Krechting

Ein Vorgeschmack.
(Zum Vergrößern bitte in die Bilder klicken.)